Design Thinking beim Webdesign anhand von 3 Beispielen

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Design Thinking ist ein Ansatz, der sich auf die Lösung von Problemen und die Schaffung von innovativen Produkten und Dienstleistungen konzentriert. Im Webdesign wird dieser Ansatz verwendet, um Benutzererfahrungen zu verbessern und die Zufriedenheit der Nutzer zu steigern. Wir sprechen also von “Webdesign mit System”.

Design Thinking ist ein iterativer und interdisziplinärer Ansatz zur Lösung von Problemen, der auf kreativem Denken und Benutzerzentrierung basiert. Es wurde ursprünglich in der Produktdesign-Branche entwickelt, hat sich jedoch inzwischen in vielen Bereichen wie Unternehmensführung, Bildung und beim Webdesign etabliert.

Design Thinking: Hintergrund

Das Konzept des Design Thinking wurde von der Stanford University durch das dortige d.school (Institute of Design) entwickelt. Einige der bekanntesten Namen in Bezug auf die Entstehung und Verbreitung von Design Thinking sind David Kelley, Tom Kelley, und das d.school-Team. Sie haben Design Thinking als Methode zur Lösung von Problemen und zur Entwicklung von innovativen Ideen und Produkten etabliert.

Das Konzept des Design Thinking basiert auf der Annahme, dass kreative Lösungen für komplexe Probleme am besten entstehen, wenn man die Perspektive des Nutzers in den Vordergrund stellt und einen iterativen, experimentellen Ansatz verfolgt. Es geht darum, Verständnis für die Bedürfnisse, Wünsche und Probleme der Nutzer zu entwickeln, indem man sie beobachtet und interviewt. Anschließend werden mögliche Lösungen skizziert und in Form von Prototypen getestet, die immer wieder angepasst werden, bis eine optimale Lösung gefunden ist.

Der Ansatz des Design Thinking wurde in den 1990er Jahren von David Kelley, Gründer von IDEO, und dem d.school-Team entwickelt. Sie haben ihn erfolgreich in der Produktentwicklung und bei der Lösung von Problemen in Unternehmen und Organisationen angewendet. In den 2000er Jahren hat sich Design Thinking dann auch in anderen Branchen und Bereichen, wie Bildung, Gesundheit, Regierung und Sozialunternehmertum, durchgesetzt.

Heute wird Design Thinking als wichtige Methode für die Entwicklung von Innovationen und die Lösung von komplexen Problemen in Unternehmen und Organisationen betrachtet. Es wird oft in Design Thinking Workshops und Trainings verwendet, um Teams bei der Entwicklung von neuen Produkten, Dienstleistungen und Geschäftsmodellen zu unterstützen.

Webdesign mit System: Die 5 Schritte beim Design Thinking

Der Design Thinking Ansatz im Webdesign besteht aus fünf Schritten: Empathizes, Define, Ideate, Prototype und Test.

  1. Empathizes (Empathie): Im ersten Schritt geht es darum, die Bedürfnisse und Wünsche der Nutzer zu verstehen. Dies kann durch Interviews, Beobachtungen und Umfragen erreicht werden.
  2. Define (Definition der Problemstellungen): Im zweiten Schritt werden die gewonnenen Erkenntnisse aus dem Empathie-Schritt ausgewertet und eine Problemstellung formuliert.
  3. Ideate (Ideengenerierung): Im dritten Schritt werden mögliche Lösungen für die formulierte Problemstellung generiert. Dies kann durch Brainstorming, Mindmapping oder andere kreative Methoden erreicht werden.
  4. Prototype (Erstellung eines Prototypen): Im vierten Schritt werden die besten Lösungen aus dem Ideate-Schritt in einen Prototyp umgesetzt. Dies kann in Form eines Papierprototyps, einer Click-Dummy oder eines funktionierenden Prototyps erfolgen.
  5. Test: Im letzten Schritt wird der Prototyp von Nutzern getestet und anhand der erhaltenen Feedback verbessert.

Der Design Thinking Ansatz ermöglicht es auch, die Perspektive der Nutzer in die Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen einzubeziehen und so die Zufriedenheit der Nutzer zu steigern. Auch im Webdesign kann dieser Ansatz verwendet werden, um die Benutzererfahrung zu verbessern und die Navigation sowie die Suche auf der Website zu vereinfachen. Es ist wichtig, dass jeder Schritt des Ansatzes durchgeführt wird, um sicherzustellen, dass die Bedürfnisse und Probleme der Nutzer verstanden werden und dass die entwickelten Lösungen auf diesen Bedürfnissen und Problemen aufbauen.

Es ist wichtig zu betonen, dass der Design Thinking Ansatz ein iterativer Prozess ist, was bedeutet, dass die Schritte oft wiederholt werden müssen, um sicherzustellen, dass die endgültige Lösung wirklich die Bedürfnisse der Nutzer erfüllt. Es erfordert auch eine enge Zusammenarbeit zwischen Designern, Entwicklern und Nutzern, um sicherzustellen, dass die entwickelten Lösungen tatsächlich umsetzbar und nutzbar sind.

Im Folgenden wird der Design Thinking Ansatz anhand von drei anschaulichen Beispielen dargestellt.

Beispiel 1: Webshop Design Thinking

Ein Online-Shop möchte seine Benutzererfahrung verbessern. Im ersten Schritt werden Nutzer befragt, um ihre Bedürfnisse und Probleme beim Einkaufen zu verstehen. Im zweiten Schritt wird festgestellt, dass viele Nutzer Schwierigkeiten bei der Navigation und der Suche nach bestimmten Produkten im Webshop haben. Im dritten Schritt werden mögliche Lösungen, wie eine verbesserte Navigation und eine erweiterte Suche, generiert. Im vierten Schritt wird ein Prototyp erstellt und im fünften Schritt von Nutzern getestet. Anhand des Feedback wird der Prototyp verbessert und im Online-Shop implementiert.

Beispiel 2: Webdesign Thinking für eine Verkehrs-App

Ein weiteres Beispiel für den Einsatz des Design Thinking Ansatzes im Webdesign ist die Entwicklung einer mobilen App für eine öffentliche Verkehrsgesellschaft. Im ersten Schritt werden Nutzer befragt und beobachtet, um ihre Bedürfnisse und Probleme bei der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel zu verstehen. Im zweiten Schritt wird festgestellt, dass viele Nutzer Schwierigkeiten bei der Planung von Routen und der Abfrage von Fahrplänen haben. Im dritten Schritt werden mögliche Lösungen, wie eine integrierte Routenplanung und eine Live-Abfrage von Fahrplänen, generiert. Im vierten Schritt wird ein Prototyp der App erstellt und im fünften Schritt von Nutzern getestet. Anhand des Feedback wird die App verbessert und anschließend veröffentlicht.

Beispiel 3: Design Thinking für die Website einer Non-Profit-Organisation

Ein weiteres Beispiel für den Einsatz des Design Thinking Ansatzes im Webdesign ist die Entwicklung einer Website für eine Non-Profit-Organisation. Im ersten Schritt werden die Zielgruppe und ihre Bedürfnisse untersucht, indem man mit Mitgliedern und Unterstützern der Organisation spricht und Recherche betreibt. Im zweiten Schritt wird festgestellt, dass viele Interessenten Schwierigkeiten haben, schnell und einfach Informationen über die Arbeit der Organisation zu finden und Spenden zu tätigen. Im dritten Schritt werden mögliche Lösungen, wie eine klare Navigation, eine übersichtliche Informationsarchitektur, und eine benutzerfreundliche Spenden-Funktion generiert. Im vierten Schritt wird ein Prototyp der Website erstellt und im fünften Schritt von Nutzern getestet. Anhand des Feedback wird die Website verbessert und anschließend veröffentlicht.

FAZIT: Zusammenfassend ermöglicht der Design Thinking Ansatz im Webdesign eine userzentrierte Entwicklung von Websites und Online-Anwendungen, indem die Bedürfnisse und Probleme der Nutzer in den Fokus gestellt werden und Lösungen iterativ entwickelt und getestet werden.