Grundprinzipien von digitalen Projekten

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Viele Wege führen nach Rom. Aus unserem Onlinekurs “App Konzeption” möchten wir eine Handvoll Prinzipien digitaler Projekte vorstellen, die sich in der Praxis bewährt haben. Diese Prinzipien sollten Sie unbedingt kennen um Ihr digitales Projekt auf einen erfolgreichen “Weg” zu bringen.

Digitale Projekte sind ein immer wichtigerer Bestandteil der modernen Welt, mit einer breiten Palette von Anwendungen in Bereichen wie Wirtschaft, Bildung und Unterhaltung. Unabhängig davon, ob Sie eine Website entwickeln, eine App erstellen oder an einem Softwareprojekt arbeiten, gibt es bestimmte Grundprinzipien, die Sie beachten sollten, um sicherzustellen, dass Ihr digitales Projekt erfolgreich ist.


Ein klarer Plan für ein digitales Projekt

Einer der wichtigsten Grundsätze bei digitalen Projekten ist die Notwendigkeit eines klaren und präzisen Plans. Bevor Sie ein digitales Projekt in Angriff nehmen, sollten Sie sich unbedingt die Zeit nehmen, sorgfältig zu planen, was Sie erreichen wollen und wie Sie vorgehen werden. Dazu gehört die Festlegung klarer Ziele, die Ermittlung der benötigten Ressourcen und die Erstellung eines Zeitplans für die Fertigstellung des Projekts.

Usability

Ein weiterer wichtiger Grundsatz ist die Bedeutung der Benutzerfreundlichkeit. Bei jedem digitalen Projekt ist es unerlässlich, die Bedürfnisse und Erwartungen der Benutzer zu berücksichtigen, die mit Ihrem Produkt interagieren werden. Das bedeutet, dass Sie Benutzeroberflächen entwerfen müssen, die einfach und intuitiv zu bedienen sind, und dass Sie Ihr Produkt testen müssen, um sicherzustellen, dass es zuverlässig und fehlerfrei ist.

Zusammenarbeit

Ein weiterer wichtiger Grundsatz ist die Bedeutung der Zusammenarbeit. An digitalen Projekten sind oft mehrere Personen beteiligt, und es ist wichtig, eine Kultur der Zusammenarbeit und des Teamworks zu fördern, um sicherzustellen, dass alle auf dieselben Ziele hinarbeiten. Dies kann durch den Einsatz von Projektmanagement-Tools, regelmäßige Teambesprechungen und klare Kommunikationskanäle erreicht werden.

Nichts ist in Stein gemeißelt

Bei Online-Projekten gibt es einen wesentlichen Vorteil gegenüber analogen Projekten: Nichts ist in Stein gemeißelt. Das bedeutet nicht, dass beliebige Abstriche bei der Qualität in Ordnung sind, weil später sowieso nochmals alles geändert werden kann. Sondern es bedeutet, dass man geplant und gezielt mit bestimmten Features einen ersten Release veröffentlicht und nach und nach das Produkt (die App, die Website, etc.) erweitert bzw. verbessert.

Rapid Prototyping

Wenn das Budget knapp ist oder man sich „vortasten“ möchte, ist es sinnvoll mittels Rapid Prototyping einen ersten Prototyp zu erstellen.

Rapid Prototyping bedeutet, dass ein Prototyp schnell produziert wird und eine erste Veröffentlichung rasch stattfinden kann. Manchmal findet das erste (Prototyp-)Release für eine begrenzte Zielgruppe statt um potentielle Schwierigkeiten oder Fehler (Bugs) nicht gleich einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren.

Oft gibt es Projekte bei denen nicht gleich zu Beginn klar ist, welche Richtung eingeschlagen werden sollte. Gleichzeitig gibt es finanziellen und/oder zeitlichen Druck. Genau in diesen Fällen ist Rapid Prototyping ein gutes Instrument. Ein (nicht ganz perfekter und „abgespeckter“) Release der ein erstes wertvolles Feedback für die spätere Veröffentlichung/Vermarktung des optimierten Produkts liefert.

Einige Vorteile von Rapid Protoyping:

  • Schnelle Möglichkeit erste Umsätze zu erzielen und somit Liquidität zu schaffen
  • Marktpräsenz zeigen und Faktoren wie Marken-Wahrnehmung und -Sichtbarkeit aufbauen
  • Feedback von Early-Adopters nutzen um den späteren Haupt-Release qualitativ hochwertiger (fehlerfreier) und zielgruppenspezifischer zu gestalten

Rapid Prototyping hat aber auch Nachteile. Zu nennen wären zum Beispiel:

  • Verärgerung von NutzerInnen aufgrund von schlecht ausgereiften Features/Services
  • Vorsprung für Mitbewerb durch Reaktion auf Ihren Markteintritt
  • Falscher Rückschluss eines erfolglosen (Rapid-Prototype-)Markteintritts. Manchmal stellt sich der Erfolg erst später (bei einer zweiten, dritten oder noch späteren Release-Phase) ein.

Release Stufen

Denken Sie bei digitalen Projekten in Release-Stufen (Veröffentlichungs-Stufen). Diese können schon frühzeitig geplant werden. In anderen Worten: Sie müssen nicht gleich das perfekte allumfassende Produkt/Projekt veröffentlichen. Denken Sie daran: Digital ist nicht gleich analog.

Durch Release-Stufen, also die kontinuierliche Erweiterung und Verbesserung Ihres digitalen Produktes, können Sie

  • Initialkosten (zu Beginn) gering halten
  • Bugfixing (zu Beginn) überschaubar halten
  • Reaktionen/Feedback aus ersten Releases in Verbesserungen einfließen lassen
  • Projektmanagement weniger komplex gestalten und Teilprojekte bilden

Die Veröffentlichung in mehreren Schritten („Release Stufen“), nimmt im Idealfall einen gewissen finanziellen Druck und ein wenig organisatorische Komplexität aus Ihrem Projekt.

Anforderungen an jeden Release

Beachten Sie, dass Ihr App- beziehungsweise Online-Projekt sowohl bei ersten Release-Phasen (Rapid-Prototyping) als auch bei späteren Releases folgende Punkte erfüllen sollte/muss:

  • Sicherheit (z.B. Datensicherheit)
  • Kernfeatures (jene Funktionalitäten die das Produkt oder die Produkterweiterung auszeichnen)
  • Qualität (nicht alles muss zu Beginn 100%ig perfekt sein, aber achten Sie auf Mindeststandards, vor allem bei Serviceleistungen)
  • Erweiterbarkeit (stellen Sie sicher, dass Ihr Projekt in fast alle Richtungen veränderbar/anpassbar ist)

Diese Anforderungen können natürlich von Projekt zu Projekt variieren. Definieren Sie aber Mindest-Standards und kommunizieren Sie diese Standards Ihrem Team.

80/20-Regel

Wenn Sie über begrenzte Ressourcen (Zeit, Geld, Personal, Insights etc.) verfügen, und das ist meistens der Fall, dann wenden Sie die 80/20 Regel (Pareto-Prinzip) an.

Die 80/20-Regel bedeutet: 20% des Einsatzes (z.B. Zeit oder Geld) erwirtschaften 80% des Ergebnisses (z.B. Umsatz oder Gewinn).

Man kann das Pareto-Prinzip auch so formulieren: konzentrieren Sie sich auf die 20% Ihres Projektes die wirklich wichtig sind. Nehmen Sie sich Zeit um zu definieren, was aus Ihrer Sicht Ihr Projekt zum Erfolg führt. Packen Sie diese 20% in Ihre ersten Releases und schieben Sie alle anderen Tasks in spätere Releases.

Für Mikromanagement ist später Zeit

Natürlich kann man immer „mehr herausholen“. Dieser Prozess wird bekanntlich als Optimierung bezeichnet. Aber dafür ist später Zeit. Verlieren Sie sich nicht in Mikromanagement sondern konzentrieren Sie sich auf das Wesentliche (80/20-Regel) um Ihr Produkt (App, Website, etc.) in überschaubarer Zeit erfolgreich zu launchen.

Sicherheit und Weiterentwicklung von digitalen Projekten

Zusätzlich zu diesen Grundsätzen ist es auch wichtig, die Bedeutung der Sicherheit bei digitalen Projekten im Auge zu behalten. Angesichts der zunehmenden Abhängigkeit von der Technologie in unserem täglichen Leben muss sichergestellt werden, dass Ihr Produkt sicher ist und die Privatsphäre Ihrer Nutzer schützt. Dazu gehören Aspekte wie Datenverschlüsselung, Authentifizierung und Zugangskontrollen.

Schließlich dürfen Sie nicht vergessen, dass sich digitale Projekte ständig weiterentwickeln. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, ist es wichtig, mit den neuesten Trends und Technologien Schritt zu halten. Das bedeutet, dass Sie Ihr Produkt regelmäßig überprüfen und aktualisieren und offen für neue Ideen und Ansätze sein müssen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass zu den grundlegenden Prinzipien digitaler Projekte die Notwendigkeit eines klaren und präzisen Plans, die Bedeutung der Benutzererfahrung, der Wert der Zusammenarbeit, die Bedeutung der Sicherheit und die Notwendigkeit, mit den neuesten Trends und Technologien Schritt zu halten, gehören. Wenn Sie diese Grundsätze im Hinterkopf behalten, können Sie sicherstellen, dass Ihr digitales Projekt erfolgreich ist und den Bedürfnissen Ihrer Nutzer entspricht.